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Nora Goldenbogen: „Aufrecht durchs Leben gehen“ | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Einem Selbstmord auf der Spur Druckfrisch Ehrlicher als die meisten Die Stasi und die Bundespräsidenten Das Einheits-Mahnmal Bodesruh Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 31 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Einladung in die bpb: 75 Jahre Bundesrepublik Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? 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Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ Pionierinnen im Fußball – Von der Produktion auf den Platz 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Die Wege zum 9. 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Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! 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"Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Die Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? Italienische Zuwanderung nach Deutschland Jüdische Displaced Persons Das Notaufnahmelager Marienfelde Migration aus Süd- und Südosteuropa nach Westeuropa Die "Kinder der 'Operation Shamrock'" Rück- und Zuwanderung in die DDR 1949 bis 1989 West-Ost-Übersiedlungen in der evangelischen Kirche Migration aus der Türkei Griechische Migration nach Deutschland Die Herausforderung der Aussiedlerintegration Die Ausreise aus der DDR Das Spezifische deutsch-deutscher Migration Flüchtlinge und Vertriebene im Nachkriegsdeutschland Interview mit Birgit Weyhe zur Graphic Novel "Madgermanes" Die Migration russischsprachiger Juden seit 1989 Chinesische Vertragsarbeiter in Dessau Arbeitsmigranten in der DDR Gewerkschaften und Arbeitsmigration in der Bundesrepublik Deutschlandforschertagung 2016 Eröffnungsreden Panels und Poster Session Grenzgebiete Die Wende im Zonenrandgebiet Der andere Mauerfall Das "Grüne Band" Alltagsleben im Grenzgebiet Aktion, Reaktion und Gegenreaktion im „Schlüsseljahr“ 1952 Außensichten auf die deutsche Einheit Wahrnehmung des geeinten Deutschlands in Serbien Norwegische Freundschaft mit dem vereinten Deutschland Deutschland im Spiegel des Wandels der Niederlande Österreichs Reaktionen auf die Mühen zur deutschen Einheit Israelische Reaktionen auf die Wiedervereinigung Deutsche Diplomaten erleben den Herbst 1989 Das wiedervereinigte Deutschland aus Sicht der Slowaken Wahrnehmung der deutschen Einheit in Dänemark Die Perzeption der Wiedervereinigung in Lateinamerika Deutsch-polnische Beziehungen Der Blick junger Schweizer auf Deutschland Bulgarien blickt erwartungsvoll nach Deutschland Vom bescheidenen Wertarbeiter zur arroganten Chefin "Gebt zu, dass die Deutschen etwas Großes geleistet haben." 150 Jahre Sozialdemokratie Wehners Ostpolitik und die Irrtümer von Egon Bahr 150 Jahre Arbeiterturn- und Sportbewegung Die Spaltung der SPD am Ende der deutschen Teilung Willy Brandts Besuch in Ostberlin 1985 Deutschlandforschertagung 2014 Einleitungsvortrag von Christoph Kleßmann Tagungsbericht: "Herrschaft und Widerstand gegen die Mauer" Tagungsbericht: Sektion "Kultur im Schatten der Mauer" Interview mit Heiner Timmermann Interview mit Angela Siebold Interview mit Jérôme Vaillant Interview mit Irmgard Zündorf Interview mit Andreas Malycha Die Mauer in westdeutschen Köpfen Multimedia Wie wurde ich ein politischer Mensch? Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? 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Nora Goldenbogen: „Aufrecht durchs Leben gehen“ Historikerin, Publizistin und Vorsitzende des Landesverbandes Sachsen der Jüdischen Gemeinden

Nora Goldenbogen Sharon Adler

/ 23 Minuten zu lesen

Wie die Prinzipien und die Überlebensgeschichte ihrer Eltern sie prägten, schildert Nora Goldenbogen in ihrem Buch „Seit ich weiß, dass Du lebst. Liebe und Widerstand in finstersten Zeiten“.

Nora Goldenbogen war von 1996 bis zu ihrem Rentenbeginn 2014 Leiterin des von ihr mitgegründeten Dresdner Vereins HATiKVA e. V. Bildungs- und Begegnungsstätte für jüdische Geschichte und Kultur Sachsen e. V.: „HATiKVA war früh eng mit der Gemeinde verbunden. Im Laufe der Zeit haben sich dort viele Gemeindemitglieder engagiert, vor allem aus dem Kreis der Zugewanderten. Darauf bin ich sehr stolz, denn ich sehe heute, wie wichtig diese Arbeit war.“ (© Sharon Adler/PIXELMEER, 2023)

Sharon Adler: In Ihrem Buch „Seit ich weiß, dass du lebst. Liebe und Widerstand in finsteren Zeiten“ zeichnen Sie anhand von Briefen Ihrer Eltern deren Liebes- und (Über-)Lebensgeschichte zwischen Bukarest, Paris und Dresden von der NS-Zeit bis in die DDR nach. Sie schildern, wie Ihre Eltern – getrennt voneinander – der nationalsozialistischen Verfolgung entkamen. Wurde in Ihrem Elternhaus über diese Zeit geschwiegen oder gesprochen?

Nora Goldenbogen: Bei uns wurde sogar sehr viel darüber gesprochen, deswegen konnten auch viele meiner Erinnerungen in dieses Buch einfließen. Worüber nicht gesprochen wurde – das weiß ich aber auch erst heute und das trifft so auf viele andere Überlebende zu – war die Haftzeit meines Vaters im Konzentrationslager Sachsenhausen. Worüber er gesprochen hat, war, wie man so etwas überlebt hat. Das war etwas, was er mir mitteilen wollte. Alles andere, worüber ich im Buch geschrieben habe, habe ich erst nach dem Tod meiner Eltern in den Manuskripten meines Vaters in seinem Nachlass entdeckt.

Die Jüdische Gemeinde Dresden Anfang der 1950er-Jahre

Sharon Adler: Welche Erinnerungen haben Sie an Ihr Elternhaus und die Jüdische Gemeinde in Dresden nach der Shoah? Wie waren die Beziehungen der Überlebenden und Rückkehrer*innen untereinander?

Nora Goldenbogen: Ich habe, was die Gemeinde in den ersten Jahren betrifft, nur wenige Kindheitserinnerungen. Ich kann mich an die ersten Seder-Abende und an eine Chanukka-Feier erinnern und dass ich ein sehr schönes Geschenk bekommen habe.

Woran ich mich auch erinnere, ist, dass meine Eltern intensiv mit einer Reihe Überlebender befreundet oder bekannt waren. An die Gespräche zwischen ihnen bei uns zu Hause kann ich mich sehr gut erinnern. Man merkte, dass sie eine gemeinsame Geschichte, dass sie eine besondere Beziehung zueinander und eine Vertrauensbasis hatten. Und auch relativ offen über bestimmte Dinge miteinander sprachen, wenn auch nicht darüber, was sie im Lager erlebt haben. Man verstand sich ohne Worte.

Dadurch habe ich viele Gemeindemitglieder kennengelernt. Darunter war der Historiker Helmut Eschwege, außerdem eine ungarische Jüdin, auch eine Überlebende. Und eine jüdische Ärztin, die im Spanien-Krieg war und hier in der Nähe wohnte. Und eine ganze Reihe anderer.

Meine Eltern hatten auch viele nichtjüdische Bekannte und Freunde hier in Dresden, aber im Wesentlichen nur solche, von denen sie wussten, was sie vor 1945 gemacht haben. Sie haben schon genau überlegt, mit wem sie eine Freundschaft eingingen oder nicht.

Mitglied der Gemeinde war nur meine Mutter, da sie Jüdin war. Aber mein Vater hatte durch die gemeinsame Geschichte eine sehr enge Beziehung zum Judentum, und damit auch zu jüdischen Freunden, schon während der Exil-Zeit. Daher haben sie auch gemeinsam in der Gemeinde mitgearbeitet.

Sharon Adler: In welchen Bereichen haben sich Ihre Eltern engagiert?

Nora Goldenbogen: Sie haben sich damals auch außerhalb der Gemeinde engagiert. Mein Vater hat sich 1945, als er aus dem Konzentrationslager zurückkam, bei dem ersten Antifa-Ausschuss gemeldet, der sich in Dresden gebildet hatte. Er hat über ein Jahr an einer Dresdner Schule gearbeitet, die Lehrgänge für junge Leute organisierte, überzeugte Nazis, die in den Nazi-Jugendorganisationen gewesen waren, wie die HJ und der BDM. Mein Vater hatte anfangs sehr große Bedenken, diese Arbeit zu machen. Aber er hat dann gemerkt, wie wichtig das ist, und dass es bei jungen Leuten oft noch eine Möglichkeit gab, sie in eine andere Richtung zu lenken.

Ich weiß auch, dass das Wirkung zeigte. Erst vor kurzem habe ich die Erinnerungen einer damals jungen Frau gelesen, die in einem dieser Lehrgänge war. Sie schrieb darüber, wie wichtig es für sie war, dass sie Leute kennengelernt hat, die im Widerstand waren, die Verfolgte waren. Dass sie dadurch angefangen hat, sich von der Nazi-Ideologie zu lösen. Und in den 1980er-Jahren erzählte mir ein Optiker in Dresden, dass der Lehrgang bei meinem Vater dazu beigetragen hat, dass er anders auf das Leben geguckt hat. Es war richtig, dass Überlebende, ehemalige Verfolgte und Inhaftierte der Konzentrationslager das gemacht haben. Wenn sie es sich zutrauen konnten. Das konnte nicht jeder. Meine Eltern haben sich auch in der Betreuungsarbeit für die vielen Verfolgten eingebracht. Durch die Zeit in den Lagern waren viele gesundheitlich hinfällig und brauchten mehr und mehr Betreuung und Zuneigung. Es gab damals viele Ehrenamtliche, die sich in der Organisation „Externer Link: Verfolgte des Naziregimes“ (VdN) engagiert haben.

Sharon Adler: Die jüdischen Rückkehrer*innen aus dem Exil oder den Konzentrationslagern kamen mit großen Hoffnungen – auch auf ein Leben ohne Verfolgung und Diskriminierung – bewusst in die sowjetisch besetzte Zone und später in die DDR zurück. Erfüllten sich ihre Hoffnungen? 1952 und 1953 wurden in der Sowjetunion unter Stalin jüdische Intellektuelle verfolgt und ermordet. In Prag fanden die antisemitischen Slánský-Prozesse statt. Sie haben dazu geforscht und publiziert; wie haben Juden und Jüdinnen in der DDR das wahrgenommen ?

Nora Goldenbogen in der am 18. Juni 1950, nach jüdischem Kalender am 3. Tammus 5710, geweihten Synagoge, die aus dem Umbau der teilweise zerstörten, ehemaligen Totenhalle (Tahara) entstand. (© Sharon Adler/PIXELMEER, 2023)

Nora Goldenbogen: Ich würde sagen, das ist eine ambivalente Geschichte. Die meisten, die zurückgekommen sind, waren der Meinung, dass das, was in der DDR versucht wurde, der richtige Weg war. Aber sie haben auch all die Blessuren mitgekriegt, die die Entwicklung in den sozialistischen Ländern genommen hat. Vor allem alles das, was mit dem Stalinismus verbunden war. Der war in der DDR nicht so rabiat und so tödlich wie in der Sowjetunion oder in den Hochzeiten mit dem Slánský-Prozess in der ČSSR. Das hatte Auswirkungen auf viele. Es war ein Dämpfer auf ihre Hoffnungen. Meine Eltern hatten viele Bekannte, die in den stalinistischen Lagern interniert waren.

Für die linken Juden war es schwierig, weil sie ihre Ideale mit der Wirklichkeit messen mussten, die damit auseinanderklafften. Manche sind verzweifelt, manche sind in den 1950er-Jahren auch weggegangen – das waren nicht wenige. Das hat sich dann ein Stück differenziert, wenn man die große Gruppe dieser Rückkehrer betrachtet. Die geblieben sind – das waren auch viele – haben jeder für sich selbst entschieden, wie sie mit diesen Dingen umgehen. Es gab welche, die es verdrängt haben, andere, und so kenne ich das auch aus dem Freundeskreis meiner Eltern, wurden von diesen Erfahrungen, dem Slansky-Prozess und seinen Auswirkungen geprägt. So war das auch bei Bruno Goldhammer, einem Freund meiner Eltern. Aber die meisten, die hiergeblieben sind, hat die Hoffnung vereint, dass diese Idee des Sozialismus, dass eine andere Welt möglich sei. Die meisten haben das als Ansporn gesehen, ihren Teil zu tun, damit es anders wird. Das war auch bei uns zuhause so. In meiner Familienerinnerung spielten diese Dinge eine große Rolle.

Sharon Adler: Wie beurteilen Sie rückblickend heute die Auseinandersetzung der NS-Vergangenheit Deutschlands in der DDR ?

Die Historikerin Nora Goldenbogen auf dem Gelände des Neuen Jüdischen Friedhofs in Dresden. Hier hat sie für den von ihr mitgegründeten Verein Hatikva e.V. viele Male im Rahmen ihrer Führung “Jüdisches Leben in der DDR” über die dort bestatteten Juden und Jüdinnen berichtet und zur jüdischen Geschichte Dresdens nach 1945 informiert. (© Sharon Adler/PIXELMEER, 2023)

Nora Goldenbogen: Bei den nichtjüdischen Leuten hing es sehr von ihrer eigenen Geschichte ab, und wie sie damit umgingen. Das ist mir erst viel später klar geworden, als ich mich forschungsmäßig und in der Arbeit damit beschäftigt habe. Es gab Vorbehalte und Tabus, die geblieben sind. Dazu kam eine Überbewertung des Widerstands, auch in der Literatur. Ich denke, die Geschichte der Verfolgung und des Anteils vieler Deutscher daran – wenn man zum Beispiel weggeguckt hat –, prägte auch den Blick vieler nach 1945. Das habe ich in meiner Kindheit nicht erlebt, aber als Erwachsene wurde ich damit konfrontiert.

Defizite gab es in der DDR insofern, als dass man viel über die Verfolgung der Juden wusste, damit aber nicht wirklich umgegangen ist. Das spüre ich auch heute, wenn mir ältere Leute sagen: „Wissen Sie, ich habe ja nichts gegen Juden, aber ...“ Das ist einfach nie richtig bearbeitet worden. Auch in den Familien nicht. Wo wurde diese Auseinandersetzung in den Familien wirklich geführt? Zwar gab es in den 1970er-Jahren junge Leute, die gefragt und sich damit beschäftigt haben, aber ich würde mal sagen, dass das nicht die Mehrheit war. Der größte Teil hatte eher eine innere Abwehr bei diesem Thema. Ich behaupte, dass das ein deutsches Gesamtproblem ist. Bei einer Veranstaltung mit Juristen zum Thema Antisemitismus habe ich vor Kurzem genau das gesagt. Die guckten ein bisschen betroffen, aber am Ende mussten sie mir Recht geben.

Sharon Adler: Wie gestaltete sich die Vermittlung zum Judentum und zum Nationalsozialismus an den Lernorten Schule oder an den Universitäten, im Schulunterricht und in den Lehrplänen?

Nora Goldenbogen: Ein Defizit war die Vermittlung von der Geschichte des Judentums abseits der Shoah. Erst Ende der 1970er- und in den 1980er-Jahren gab es bei uns dazu eine Reihe von Ausstellungen. An dem Interesse daran zeigte sich, dass es viel Nachholbedarf gab. In der Literatur fand eine Auseinandersetzung statt, aber man musste sich schon dafür interessieren wollen, um zum Buch zu greifen. Es gab viel gute Belletristik zu dem Thema. Und gute Sachbücher, aber sie waren nicht unbedingt Allgemeingut. In der Schule wurde das nicht gelehrt. Was wir heute im Ethik-Unterricht haben, gab es damals nicht. Aber es gab auch keinen Unterricht zum Christentum. Es gab überhaupt nichts in der Richtung.

Sharon Adler: Zu DDR-Zeiten waren Sie an der Bezirksparteischule Georg Wolff der SED tätig. Wie haben Sie persönlich den Zusammenbruch der DDR, die Zeit der Wiedervereinigung und die Wendezeit erlebt? War das eine Befreiung oder ein Schock?

Nora Goldenbogen: Beides. Ich war von 1984 bis zum Ende an der Schule. Das war ein Fehler, würde ich heute sagen. Die Parteischulen waren eine spezifische Einrichtung insofern, als dass dort nur Parteigeschichte gelehrt wurde: die Geschichte der SED, die Geschichte der sozialistischen Bewegung, natürlich auch linke Philosophie und die Geschichte der Arbeiterbewegung. Ich unterrichtete die Geschichte der Arbeiterbewegung und vor allem die Zeit der Weimarer Republik. Das war eine schöne Sache, aber das Problem dieser Schulen war, dass sie zur Parteidisziplin erziehen sollten.

Da waren nur Leute, die auch Mitglieder der SED waren. Die Atmosphäre war unerträglich. Das wurde mir erst nach und nach bewusst. Insofern war es für mich, als diese Schule nicht mehr existierte, wie eine Befreiung. Die andere Seite war, dass auch unsere gesamte Welt zusammenbrach. Das Land war weg, wirklich weg. Ich erinnere mich an die Währungsunion, wo es von einem auf den anderen Tag keine Ost- und regionalen Produkte mehr gab. Man hatte das Gefühl, in einem anderen Land zu sein. Mein Mann und ich haben das sehr deutlich und mit Schmerzen empfunden.

Sharon Adler: Wie haben Sie aus jüdischer Sicht die Öffnung der innerdeutschen Grenzen erlebt? Gab es bei Ihnen oder in Ihrem jüdischen Umfeld Befürchtungen vor einem möglichen Erstarken des Nationalismus in Deutschland?

Nora Goldenbogen: Ich hatte diese Ängste, und die waren auch nicht unbegründet. Ich kann mich gut an das Frühjahr 1990 erinnern, da gab es hier die erste große Neonazi-Demo. Damals noch mit dem Kühnen, einem bekannten Neonazi-Führer der NPD. Dann kam ganz schnell eine Vereinigung mit Leuten aus dem Westen, die auch in diese Richtung ging. Und junge Leute bei uns liefen auch den Rechten hinterher, denn jetzt konnten sie es. Es ging ganz, ganz schnell mit nationalistischen bis hin zu rechtsextremen Tönen.

Ich weiß nicht, wie viele Leute das bei uns wirklich wahrgenommen haben. Wir ja, mein Mann, unsere Kinder und ich. Wir hatten einfach eine Antenne dafür. 1991 habe ich dann auch die ersten rechtsextremen Flugblätter gesehen. Die kamen auch zu uns in den Briefkasten, als wir anfingen, den Verein HATiKVA e. V. aufzubauen. Ich kann mich noch erinnern, dass Gregor Gysi damals in Dresden eine Rede hielt – da wusste ich noch nicht, dass er jüdische Wurzeln hat –, und es gab Leute, die laut geschrien haben: „Jude, Jude, Jude.“

Sharon Adler: Was bedeutete die Wiedervereinigung Deutschlands für die Jüdischen Gemeinden in Sachsen? Was hat sich für sie und für die jüdische Gemeinschaft verändert?

Nora Goldenbogen: Das ist eine spannende Geschichte. Das Größenverhältnis war extrem, da waren die größere jüdische Gemeinschaft in der alten Bundesrepublik und unsere kleinen Gemeinden in der DDR. Es gab aber schon sehr früh Kontakte und Beziehungen. Anfangs war das in Ostberlin viel stärker als bei uns in Dresden.

Mit den Veränderungen der Strukturen in unserem System, und das war das Hauptproblem, waren die alten Strukturen der DDR-Gemeinden relativ bald quasi zur Hälfte nicht mehr vorhanden. Unser Verband „Jüdische Gemeinden in der DDR“ für die insgesamt acht Gemeinden war 1990 im Prinzip erledigt. Die Jüdischen Gemeinden der DDR kamen unter die Ägide des Externer Link: Zentralrats.

Als die neuen Bundesländer entstanden, mussten Landesverbände aufgebaut werden. Mit den Änderungen der Strukturen hat sich relativ früh auch die finanzielle Unterstützung geändert. Im Staatshaushalt der DDR war immer eine bestimmte Summe zur Unterstützung der Jüdischen Gemeinden vorgesehen, vom Staatssekretariat für Kirchenfragen. Damit konnten sie wirtschaften. Das ging Anfang der 1990er-Jahre in die föderalen Strukturen über. Dann wurden die ersten Staatsverträge abgeschlossen, die gab es bei uns in der DDR auch nicht. 1994 kam es bei uns in Externer Link: Sachsen zum ersten Staatsvertrag.

Das bedeutete für die Jüdischen Gemeinden eine große strukturelle Umstellung. Andererseits gab es durch die Washingtoner-Erklärung die Möglichkeit, durch die Regelung offener Vermögensfragen beispielweise Grundstücke zur Rückgabe anzumelden. Das begann auch im Osten Deutschlands eine Rolle zu spielen. Es waren auch in der Hinsicht spannende Zeiten.

Sharon Adler: Nach der deutschen Wiedervereinigung und der politischen Wende in der Sowjetunion kamen viele Jüdinnen und Juden auch nach Dresden. Wie ging die Gemeinde damit um? Was waren die größten Herausforderungen?

Nora Goldenbogen: Auch das war für die Jüdischen Gemeinden spannend. Bei uns in Dresden geschah das erst tröpfchenweise, aber ab 1993 hat sich das verstärkt. Unsere Gemeinde zählte damals 61 Mitglieder – und wir sind auf über 750 Personen angewachsen. Die Gemeinde hatte eine Büroetage in einem Wohnhaus, später dann zwei. Es gab eine Verwaltung, die aus dem ehrenamtlichen Vorsitzenden und einer Sekretärin bestand. Zuallererst wurde eine Sozialarbeiterin, die auch Russisch konnte, eingestellt, damit es überhaupt eine Ansprechpartnerin gab.

Die größte Herausforderung war die Organisation der Unterbringung für all die ankommenden Menschen. Sie mussten erst lange in Wohnheimen leben, bevor sie eigene Wohnungen bekamen. Das Hauptproblem, was sich bis heute durchzieht, war das Thema Arbeit. Dadurch, dass ihre Berufsabschlüsse nicht anerkannt wurden, schaffte es ein großer Anteil von Menschen mit hochqualifizierten Hochschulabschlüssen – das waren Professoren, Doktoren, Ärzte oder Musiker – nicht, in ihrem Beruf Fuß zu fassen. Viele haben dann alles Mögliche ge- und versucht, manche kamen nur über Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen zu einer Arbeitsstelle. Dass das nicht anders geregelt wurde, war ein großer Fehler. Viele von ihnen hätten noch 15 oder 20 Jahre eine erfüllte Arbeitszeit haben können.

Eine große Herausforderung war es auch, dass unser Haus nicht für kulturelle oder sportliche Aktivitäten geeignet war. Die Frauen und Männer, die aus Russland und aus der Ukraine kamen, brauchten auch ein Stück Betätigung in den Dingen, die sie liebten. Also Musik, Tanz und Aktivitäten für die Kinder. Es haben sich viele Clubs gegründet, etwa für Schach und Ballett, und ein Chor. Als 1994 in Dresden die Externer Link: Jiddische Musik- und Theater-Wochegegründet wurde, waren von Anfang an viele der Neuzuwanderer dabei. Dort haben sie ein Betätigungsfeld gefunden. Gerade, weil es jiddisch war. Die meisten kannten diese osteuropäische Kultur noch von ihren Großeltern. Da spielte das Jiddische eine große Rolle, auch wenn sie es selbst nicht mehr sprachen. Wie wichtig das war, habe ich erst verstanden, als ich selbst in der Gemeinde die Verantwortung hatte. Dies alles zu stemmen, war ein wahnsinniger Anspruch an die kleinen Gemeinden. Aber es war auch eine sehr spannende Zeit.

Sharon Adler: Jüdisches konnte in der Sowjetunion nicht offen gelebt werden. Wie wurden jüdische Traditionen und die Religion in der Synagoge vermittelt?

Nora Goldenbogen in der am 18. Juni 1950, nach jüdischem Kalender am 3. Tammus 5710, geweihten Synagoge, die aus dem Umbau der teilweise zerstörten, ehemaligen Totenhalle (Tahara) entstand. Auf der Marmortafel abgebildet ist das Kaddisch (Hebräisch für „Heiligung“), ein Gebet, das sich mehrfach in der jüdischen Liturgie wiederfindet, und das vor allem zum Totengedenken gesagt wird.

(© Sharon Adler/PIXELMEER, 2023)

Nora Goldenbogen: Das war sehr schwierig. Die jüdische Kultur, Musik und Küche funktionierten. Das waren die Erinnerungen, die geblieben sind und die in den Familien tradiert wurden. Aber das Jüdische als Religion, der Ritus des Kabbalat Schabbat oder der Schabbat-Gottesdienst war zumeist unbekannt – die meisten kannten Pessach und Matze, dann vielleicht noch Rosch ha-Schana oder Purim – Yom Kippur war schon schwieriger. In den anderen Gemeinden in Sachsen war es ähnlich. Für die ersten Kantoren und Rabbiner war es eine wirkliche Aufbauarbeit. Da waren die Synagoge und der Gottesdienst auch Unterrichtsort. In der DDR kamen die Kantoren und Rabbiner nur zu den Feiertagen in die Gemeinde. Dies wurde erst nach der Wiedervereinigung mit der Zuwanderung anders.

Sharon Adler: Was waren für Sie die größten Aufgaben und Entwicklungen in der Zeit als langjährige Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Dresden von 2003 bis 2020 und seit 2017 als Vorsitzende des Landesverbandes Sachsen der Jüdischen Gemeinden?

Nora Goldenbogen: In meine Zeit sind vieler dieser Entwicklungen gefallen, die ich geschildert habe. 2001 wurde die neue Synagoge eröffnet, denn es war offensichtlich, dass Dresden eine größere Synagoge brauchte. Um den Bau zu unterstützen, hatte es in Dresden viele öffentliche Aktionen gegeben, auch von nichtjüdischen Menschen. Dieses Haus mit Leben zu füllen, war meine Aufgabe. Wir hatten in den ersten fünfzehn Jahren viele schöne Kulturereignisse und Aktionen. Viele Jahre gab es ein von einer jüdischen Familie geführtes schönes Café im Gemeindehaus. Wir haben uns immer Mühe gegeben, und das war auch meine Devise, ein offenes Haus zu sein. Sowohl die Synagoge als auch das Gemeindehaus waren sehr offen und modern. Dresden ist etwas konservativ, was die Architektur betrifft. Wir hatten viel damit zu tun, die Vorbehalte gegenüber der Architektur zu überwinden. Da half die Offenheit. Wir organisierten viele Veranstaltungen, um die Dresdner in unser Haus zu bringen. Es gab viele Möglichkeiten, die Synagoge zu besuchen.

Sharon Adler: Was macht das Besondere der Jüdischen Gemeinde Dresden aus, die schon seit 1837 als Einheitsgemeinde besteht?

Nora Goldenbogen: Das Spezifische ist, dass die Gemeinde eine sehr lange Tradition hat. Und dass sie als eine relativ moderne Gemeinde gegründet wurde, die auch orthodoxen Strömungen eine Heimat gab, vor allem im 20. Jahrhundert, als viele osteuropäische Zuwanderer nach Dresden kamen. Heute haben wir insofern ein Problem, als dass der Kreis der Beter überschaubar ist. Ein großer Teil der Gemeindemitglieder kommt nicht in die Synagoge. Unser Ritus ist konservativ und egalitär.

Sharon Adler: In Ihre Amtszeit fiel das Attentat auf die Hallenser Synagoge im Oktober 2019 an Jom Kippur. Was bedeutet das für das „Konzept eines offenen Hauses“, für das die Jüdische Gemeinde Dresden steht? Sind nun neue Externer Link: Sicherheitskonzepte geplant?

Nora Goldenbogen: Das war sowieso ein Schock, den wir erlebt haben. Ich war an dem Tag zum Jom-Kippur-Gottesdienst in der Synagoge und habe in einer Pause davon erfahren. Es war fürchterlich. Für alle, die dort waren. Die Polizei hat auch sofort reagiert. Ich habe damals schon geahnt, dass das ein Ende unseres offenen Konzepts bedeutete. Diese Gefahr besteht jetzt, durch die hohen Sicherheitsstandards, die heute schon angewandt werden und die noch kommen werden. Das Haus wird umgebaut, so dass wir diese Offenheit in Zukunft nicht mehr erreichen. Heute, vier Jahre später, wissen manche schon nicht mehr, wie offen es hier war. Es schmerzt mich, dass das Judentum nicht so offen gelebt werden kann, wie wir es uns wünschen würden. Wir haben uns über die Jahre viel Mühe gegeben, das zu praktizieren. Wir machen uns keine Illusionen, es gibt genügend Antisemitismus in der Welt und auch in Deutschland. Das alles ist eine unheilvolle Mischung. Insofern war Halle doppelt und dreifach schlimm.

Sharon Adler: Sie sind Gründungsmitglied des Externer Link: Dresdner Vereins HATiKVA e. V. Bildungs- und Begegnungsstätte für jüdische Geschichte und Kultur Sachsen e. V., dessen Leiterin Sie von 1996 bis zu Ihrem Rentenbeginn 2014 waren. Was war der Anlass für die Gründung? Welche Externer Link: Projekte möchten Sie besonders Externer Link: hervorheben?

Die Historikerin Nora Goldenbogen auf dem Gelände des Neuen Jüdischen Friedhofs in Dresden. Hier hat sie für den von ihr mitgegründeten Verein Hatikva e.V. viele Male im Rahmen ihrer Führung “Jüdisches Leben in der DDR” über die dort bestatteten Juden und Jüdinnen und zur jüdischen Geschichte Dresdens nach 1945 berichtet. (© Sharon Adler/PIXELMEER, 2023)

Nora Goldenbogen: Wir hatten damals großes Glück, dass in der Dresdner Neustadt neben dem ältesten noch erhalten gebliebenen jüdischen Friedhof in Sachsen ein Haus saniert wurde, von Leuten, die eine Genossenschaft gegründet haben. Die haben uns angesprochen, ob wir dort nicht einziehen wollten. 1992 wurde es nach viel ehrenamtlicher Arbeit eröffnet, und seitdem ist HATiKVA dort zu Hause. Mit einem vielfältigen Kulturprogramm und Bildungsveranstaltungen, mit Stadtführungen, Seminaren oder schulischen Veranstaltungen, Projekt- und Kooperationsarbeit. HATiKVA war früh eng mit der Gemeinde verbunden. Im Laufe der Zeit haben sich dort viele Gemeindemitglieder engagiert, vor allem aus dem Kreis der Zugewanderten. Darauf bin ich sehr stolz, denn ich sehe heute, wie wichtig diese Arbeit war.

HATiKVA hat sich, als einer der ersten Vereine, unter dem Bildungsaspekt gegründet. Aus dem Grund haben wir uns auch den Namen „Bildungs- und Begegnungsstätte“ gegeben. Das wurde immer wichtiger, bis heute. Wir haben Bildungsveranstaltungen für Kinder und Jugendliche angeboten und Materialien speziell für Bildungszwecke hergestellt. Das machte mir auch großen Spaß und funktionierte gut. Ich hätte das nie gedacht, denn ich hatte nie mit Kindern in dem Alter gearbeitet. HATiKVA ist mit vielen Kultureinrichtungen in der Stadt gut vernetzt. Inzwischen gibt es in Sachsen ein Netzwerk von Vereinen und Einzelpersonen, die sich immer mal treffen und Projekte machen. Da ist viel entstanden. Ich bin mit HATiKVA immer noch eng verbunden und freue mich, dass der Verein in der dritten Generation so lebendig ist. Es kommen immer wieder junge Leute dazu, und es sind dort viele Forschungsarbeiten entstanden.

Alle, die damals mitgemacht haben – das war eine bunte Mischung von Juden und Nicht-Juden – hatten sehr unterschiedliche Motive. Aber alle waren der Meinung, dass es zu wenig Wissen über Judentum, Antisemitismus und die vielfältigen Verbindungen zwischen Jüdischem und Nichtjüdischem in der Geschichte und der Kultur gibt. Zudem wollten wir den stärker werdenden rechtsextremistischen Tendenzen etwas entgegensetzen.

Sharon Adler: Sie vertreten seit 2017 als Beauftragte im Programmausschuss Leipzig im MDR-Rundfunkrat die Jüdische Kultusgemeinde Sachsen. Wie nehmen Sie die Darstellung von jüdischem Leben in Bild und Ton wahr? Gab es Fälle, in denen Sie interveniert haben und auf antisemitische Berichterstattung hingewiesen haben? Was hat sich in Ihrer Beobachtung seit Ihrem Eintritt verändert?

Nora Goldenbogen: Intervenieren musste ich nie, aber ich wurde häufig von der Abteilung „Religion und Gesellschaft“ des MDR gefragt. Die machen sowohl im Fernsehen als auch im Hörfunk viel zum Thema Judentum, zum Beispiel seit vielen Jahren eine Sendung zum Schabbat. Da das Judentum in Sachsen im Wachsen ist und präsenter geworden ist, gestalten heute aus allen jüdischen Communities im sächsischen, sächsisch-anhaltinischen und thüringischen Sendegebiet die entsprechenden Rabbiner und Religionslehrer im Wechsel diese Sendung.

Es gab in den vergangenen Jahren auch relativ viele Fernsehbeiträge über jüdisches Leben. Vor allem über Thüringen und Erfurt. Erfurt hat ja auch ein ganz reiches jüdisches Erbe, die alte Synagoge, die Mikwe. In Sachsen-Anhalt ist nach und nach viel gewachsen. Es gab zwar in der DDR schon eine Gemeinde in Halle, aber die war ganz klein. In Sachsen haben wir ja alleine drei Gemeinden. Die große israelitische Gemeinde in Leipzig, die Chemnitzer Gemeinde und die Dresdner. Die gab es alle schon zu DDR-Zeiten. Gerade in Leipzig gibt es viel Bewegung. Da hat der MDR viele Verbindungen.

Sharon Adler: Gehört es auch zu Ihren Aufgaben, darauf hinzuweisen, wie man jüdisches Leben zeigen könnte ?

Nora Goldenbogen darüber, was das Besondere der Jüdischen Gemeinde Dresden ausmacht: „Das Spezifische ist, dass die Gemeinde eine sehr lange Tradition hat. Und dass sie als eine relativ moderne Gemeinde gegründet wurde, die auch orthodoxen Strömungen eine Heimat gab, vor allem im 20. Jahrhundert, als viele osteuropäische Zuwanderer nach Dresden kamen“. (© Sharon Adler/PIXELMEER, 2023)

Nora Goldenbogen: Genauso ist es, und ich werde auch oft gefragt. Manchmal habe ich auf wichtige Dinge hingewiesen und gesagt, dass es vielleicht gut wäre, darüber zu berichten. Während der Corona-Zeit wurden christliche Gottesdienste übertragen, jüdische nicht. Dann haben wir es auf meine Bitte hin erreicht, dass die Kabbalat Schabbat reihum von den Rabbinern in Sachsen gemacht wurde. Und das hat auch gut geklappt.

Die zweite Thematik ist das Thema Rechtsextremismus, wozu ich über die Jahre viel gemacht habe. Ich hatte den Eindruck, dass die Rundfunkräte froh darüber waren, denn es hängt sehr häufig von den Einzelnen ab, ob ein Thema angesprochen wird oder nicht. Im vorigen Rundfunkrat gab es auch einen AfD-Vertreter. Er und ich sind ab und zu aneinandergeraten. Man konnte ja nicht jedes Mal eine Fehde austragen, aber bei bestimmten Beiträgen musste man schonmal was richtigstellen. Ich habe mir gedacht, wenn niemand etwas sagt, dann muss ich was sagen. Das kam ab und an vor. Auch die Programmbeschwerden von Zuschauern, auch mit rechten Ansichten, werden bei uns im Programmausschuss in Leipzig und im Rundfunkrat behandelt. Das ist keine Aufgabe, die man so einfach übernimmt. Man muss sich da erstmal reinarbeiten und auch lernen, seine Stimme zu erheben. Das ist ja ein ganz anderes Metier als das, in dem man sonst zuhause ist.

Sharon Adler: Sie haben sich in vielen Publikationen mit der jüdischen Geschichte Dresdens beschäftigt: Wie beurteilen Sie die Pläne und Planungen für ein Jüdisches Museum in Sachsen? Welchen Anspruch haben Sie daran, was sollte gezeigt werden und in welcher Form?

Nora Goldenbogen: Ich habe mich früh dafür engagiert, etwa ab 2013, als es die ersten Ideen gab. Dazu gibt es hier unterschiedliche Blickwinkel, zum Beispiel von jüngeren Historikern. Sie stellen die Frage, ob es ein Museum im traditionellen Sinne in einem Haus sein müsse oder ob man nicht ein virtuelles Museum machen könne. Diese Dinge sind hier bei uns mittlerweile sehr im Fluss.

Die erste Station, die wir jetzt erreicht haben – und da bin ich ganz froh –, ist, dass es 2026 ein jüdisches Themenjahr in Sachsen geben wird. In diesem Jahr wird flächendeckend viel zur jüdischen Geschichte und Kultur angeboten. Das ist wichtig, weil es in kleineren Städten nicht so einfach ist wie in den Großstädten. Es gibt ein Übereinkommen mit dem Freistaat und auch die Möglichkeit, dass es finanziert wird. Das ist ein Schritt auf diesem Wege.

In Dresden gibt es noch eine zusätzliche Entwicklung, die ich für gut halte: Wir haben hier ein Objekt, den Externer Link: Alten Leipziger Bahnhof, der heute fast verfallen ist. Das war der erste Fernbahnhof, und hier gab es die erste Fernstrecke von Dresden nach Leipzig. Und er war der Ort der Deportationen der Juden in Sachsen. Das ist in der Stadt nie wirklich thematisiert worden. Jetzt soll es dort im Jahr 2025 oder 2026 einen Externer Link: Gedenk-, Lern- und Forschungsort geben. Das sind die beiden realen Ergebnisse, die sich aus dieser Idee entwickelt haben. Was die große Frage eines Jüdischen Museums für Sachsen betrifft, da müssen sich die Akteure, die jetzt hier in dem Feld arbeiten, irgendwie einigen.

Das Jüdische Museum Berlin empfinde ich als sehr, sehr gut. Die Frage ist, ob so etwas auch hier möglich ist. Ich weiß genau, wieviel Aufwand und Finanzen da drinstecken. Ob wir das in dieser Dimension in Sachsen hinkriegen, da mache ich mir keine Illusionen. Deswegen ist eher die Kernfrage, welche Möglichkeiten es trotzdem gibt, das Thema hier noch stärker in die Gesellschaft zu tragen als es einzelne Initiativen machen können. So ein Projekt ist etwas, in das man ganz viel Kraft reinstecken muss.

Sharon Adler: Was müsste Ihrer Meinung nach im Jüdischen Museum in Sachsen zu finden sein?

Nora Goldenbogen: Ich würde dort eine Darstellung der Geschichte der Juden in Sachsen finden wollen, nicht allein die von Dresden oder Leipzig, obwohl die für sich schon sehr spannend sind. Sachsen ist knappe eintausend Jahre alt, ist also nicht so alt wie die großen Gemeinden in Frankfurt am Main oder Köln, wo jüdisches Leben in Deutschland fast eintausend Jahre früher entstanden ist.

Was ich mir gleichzeitig wünschen würde, ist, dass es nicht nur ein Museum, sondern auch ein Ort ist, wo vieles andere stattfinden kann – und dort beginnt meiner Meinung nach die Frage danach, wie es gelingen kann, einen lebendigen Ort zu schaffen, wie das Jüdische Museum in Berlin einer ist. Es müsste ein Museum sein, wo auch Themen behandelt werden, bei denen man nicht auf den ersten Blick darüber nachdenkt, ob das etwas mit jüdischer Geschichte zu tun hat. Dazu gehört zum Beispiel auch, zu zeigen, welchen Einfluss jüdische Geschichte und jüdische Menschen auf die gesamte Gesellschaft und Entwicklung gehabt haben. Viele Leute wissen das ja gar nicht. Über die Jahrhunderte ist ja hier auch sehr viel passiert und entstanden, und es haben hier Menschen gelebt, die viel für das Land und die Region oder eine Stadt getan haben. Das ist etwas, das meiner Meinung nach auch da hingehört. In diesem Sinne eine moderne Form eines Museums.

Sharon Adler: Sie haben während Ihrer Zeit als Dozentin die Geschichte der Arbeiterbewegung behandelt, vor allem während der Weimarer Republik. Ist Ihrer Meinung nach die Lebensleistung von Jüdinnen und Juden der Arbeiterbewegung ausreichend bekannt?

Nora Goldenbogen: Es gab viele jüdische Protagonisten, die eine große Rolle in der Arbeiterbewegung zur Zeit der Weimarer Republik, in den Gewerkschaften und in der linken Intelligenz in Deutschland, gespielt haben. Auch in der künstlerischen Intelligenz, aber auch in der Wissenschaft. Diese ganzen Dinge sind heute nicht wirklich im Bewusstsein der allermeisten Menschen in Deutschland. Was auch wichtig ist: dass sie sich nicht unbedingt als Juden in den Kampf gestürzt haben, sondern das waren arme Leute, deren Motivation das Elend war, aus dem man gemeinsam rauskommen wollte. Die kamen aus einer armen Familie und es gab Gründe, warum sie genau in die Richtung gegangen sind. Sie haben auch andere für das politische Engagement motiviert. Das war auch in der Familie meiner Mutter so. Die jüdischen Überlebenden, die hierhergekommen sind, standen genau in dieser Tradition.

Nora Goldenbogen wurde 1949 als Tochter von Netty und Hellmut Tulatz in Dresden geboren. Ihre Mutter, die 1906 als Anette Kaiser in Strasbourg geborene rumänische Jüdin, überlebte die Verfolgung in Bukarest, ihr 1909 in Dresden geborener Vater das KZ-Sachsenhausen. V.l.n.r.: Hellmut und Netty Anfang 1935 in Dresden; Nora Goldenbogen in den 1950er-Jahren mit ihrem Vater; Nora Goldenbogen mit ihrer Mutter im Jahr 1949. (© Nora Goldenbogen, privat)

Sharon Adler: Wie stark haben die Lebenserfahrungen und Prinzipien Ihrer Eltern und deren Maßstäbe auch Sie geprägt ?

Nora Goldenbogen: Mehr, als ich gedacht habe. Als ich mein Buch „Seit ich weiß, dass du lebst. Liebe und Widerstand in finstersten Zeiten“ geschrieben habe, ist mir das nochmal klar geworden. Es war eine der zentralen Motivationen für mich, es überhaupt zu schreiben. Für mich am wichtigsten war, dass man bestimmte Dinge, die man als richtig erkannt hat, auch durchsetzt. Dass man sich nicht duckt oder versteckt, weil es der Karriere schaden könnte oder weil es brenzlig wird. Dass man aufrecht durchs Leben gehen kann. Auch wenn es einem manchmal nicht so gut damit geht.

Sharon Adler: Wie viel von den Shoah-Erfahrungen – Verfolgung, Widerstand, KZ Sachsenhausen, Todesmarsch – haben Sie an Ihre eigenen Kinder weitergegeben?

Nora Goldenbogen: Ich denke, dass wir viel weitergegeben haben. Wir waren mit ihnen in Sachsenhausen. Das gehört auch zu ihrem Leben. Und diese Familiengeschichte, in der sie groß geworden sind, nicht zu verleugnen, sondern im Einklang damit zu leben. Unsere Kinder haben bestimmte Dinge in ihrer Sozialisation auch zu ihren Prinzipien gemacht. Unter anderem, Rechtsextremismus nicht zuzulassen und Flagge zu zeigen, wenn es notwendig ist. Das machen sie beide und auch ihre Partner bis heute.

Interner Link: Zur Vita von Nora Goldenbogen >>

Zitierweise: Interview mit Nora Goldenbogen: „Aufrecht durchs Leben gehen “, in: Deutschland Archiv, 13.10.2023, Link: www.bpb.de/541570

Fussnoten

Fußnoten

  1. Nora Goldenbogen, „Säuberungen“ und Antisemitismus in Sachsen 1949 – 1953, in: Mario Keßler (Hrsg.), Antisemitismus und Arbeiterbewegung. Entwicklungslinien im 20. Jahrhundert, Bonn 1993, S. 121-128, hier S. 124.

  2. Der Slánský-Prozess war ein antisemitisch inszenierter Schauprozess der Stalin-Ära im Jahr 1952 in der ČSSR gegen Rudolf Slánský, ehemaliger Generalsekretär der Kommunistischen Partei der ČSSR, und 13 weitere Parteifunktionäre, darunter elf Juden. Die Anklagen waren erfunden, die Geständnisse erfoltert und erpresst. Elf der Angeklagten wurden 1952 wegen einer vermeintlichen trotzkistisch-zionistischen Verschwörung zum Tode verurteilt. Das Urteil war der Beginn einer von der sowjetischen Führung erwünschten Prozesswelle ähnlicher Art im gesamten sozialistischen Lager. Siehe Thomas Haury, Antisemitismus in der DDR, in: Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.), Dossier Antisemitismus, www.bpb.de/37957, zuletzt aufgerufen am 16.6.2023.

  3. Bruno Goldhammer (1905-1971) war ein jüdisch- kommunistischer Journalist, der 1945 aus dem Exil in der Schweiz nach Deutschland zurückkehrte und Funktionär der KPD bzw. der SED wurde. 1948-1950 Chefredakteur des Berliner Rundfunks. 1950 wegen Verbindungen zum angeblichen amerikanischen Agenten Noel Field verhaftet, zum Tode verurteilt, danach Zwangsarbeit in der Sowjetunion. 1956 rehabilitiert, Rückkehr in die DDR, www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/de/recherche/kataloge-datenbanken/biographische-datenbanken/bruno-goldhammer und hls-dhs-dss.ch/de/articles/027982/2007-01-04/, zuletzt aufgerufen am 16.6.2023.

  4. www.bundesarchiv.de/sed-fdgb-netzwerk/glossar.html?q=Parteischulen#p38, zuletzt abgerufen am 25.4.2023.

  5. Verein HATiKVA e. V. Bildungs- und Begegnungsstätte für jüdische Geschichte und Kultur Sachsen e. V. https://hatikva.de/, zuletzt abgerufen am 24.4.2023.

  6. Gesetz zu dem Vertrag vom 27.1.2003 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Zentralrat der Juden in Deutschland – Körperschaft des öffentlichen Rechts, www.bmi.bund.de/SharedDocs/downloads/DE/veroeffentlichungen/themen/heimat-integration/staat-religion/vertrag_bund_juedische_gemeinden_2003.pdf?__blob=publicationFile&v=2, zuletzt aufgerufen am 16.6.2023.

  7. Mit der Washingtoner Erklärung geriet zum ersten Mal NS-Raubgut auf internationaler Ebene öffentlich in den Fokus. In Deutschland wurde die Koordinierungsstelle in Magdeburg als zentrale deutsche Serviceeinrichtung für Kulturgutverluste ins Leben gerufen, aus der 2015 das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste als Institution zur Förderung der Provenienzforschung hervorging, vgl. hierzu www.kulturgutverluste.de, zuletzt aufgerufen am 31.7.2023.

  8. Im Rahmen der bevorstehenden Wiedervereinigung einigten sich die beiden deutschen Staaten in ihrer gemeinsamen Erklärung vom 15.6.1990 über die Eckwerte zur Regelung der offenen Vermögensfragen, www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Standardartikel/Themen/Oeffentliche_Finanzen/Vermoegensrecht_und_Entschaedigungen/regelung-offener-vermoegensfragen.html, zuletzt aufgerufen am 18.6.2023.

  9. Kabbalat Schabbat, der Empfang des Schabbats, ist ein Teil des Freitagabendgottesdienstes. Die Gemeinde begrüßt die „Braut“ Schabbat und damit den Feiertag, und oft gibt es nach dem Gottesdienst noch ein gemeinsames Essen oder Beisammensein.

  10. Der Programmausschuss Leipzig befasst sich mit dem von der Programmdirektion Leipzig erstellten Programmangebot des MDR sowie den Zulieferungen dieser Programmdirektion zu den Gemeinschaftsangeboten von ARD und ZDF sowie an ARTE und bereitet die Beschlüsse des Rundfunkrates dazu vor. www.mdr.de/mdr-rundfunkrat/ausschuesse/mdr-rundfunkrat-programmausschuss-leipzig-100.html, zuletzt aufgerufen am 25.4.2023.

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wurde 1949 in Dresden geboren. Sie ist diplomierte Lehrerin für Deutsch und Geschichte und promovierte Historikerin. Von 2003 bis 2020 war sie Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Dresden, und seit 2017 ist sie Vorsitzende des Landesverbandes Sachsen der Jüdischen Gemeinden. Nora Goldenbogen ist Gründungsmitglied des 1992 gegründeten Dresdner Vereins HATiKVA e. V. – Bildungs- und Begegnungsstätte für jüdische Geschichte und Kultur Sachsen e. V. Interner Link: Mehr zu Nora Goldenbogen >>

geboren 1962 in West-Berlin, ist Journalistin, Moderatorin und Fotografin. Im Jahr 2000 gründete sie das Online-Magazin und Informationsportal für Frauen AVIVA-Berlin, das sie noch heute herausgibt. Das Magazin hat es sich zur Aufgabe gemacht, Frauen in der Gesellschaft sichtbarer zu machen und über jüdisches Leben zu berichten. Sharon Adler hat verschiedenste Projekte zu jüdischem Leben in Deutschland für unterschiedliche Auftraggeber/-innen umgesetzt und auch selbst Projekte initiiert wie "Schalom Aleikum“, das sie zur besseren Verständigung von Jüdinnen und Muslima entwickelte. Nach dem Anschlag auf die Synagoge in Halle im Jahr 2019 initiierte sie das Interview- und Fotoprojekt "Jetzt erst recht. Stop Antisemitismus". Hier berichten Jüdinnen und Juden in Interviews über ihre Erfahrungen mit Antisemitismus in Deutschland. Seit 2013 engagiert sie sich ehrenamtlich als Vorstandsvorsitzende der Stiftung ZURÜCKGEBEN. Stiftung zur Förderung jüdischer Frauen in Kunst und Wissenschaft. Für das Deutschland Archiv der bpb betreut sie die Reihe "Jüdinnen in Deutschland nach 1945"