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Bodenlose Ernüchterung | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Einem Selbstmord auf der Spur Druckfrisch Ehrlicher als die meisten Die Stasi und die Bundespräsidenten Das Einheits-Mahnmal Bodesruh Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 31 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Einladung in die bpb: 75 Jahre Bundesrepublik Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? 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Im zweiten Kriegsjahr Zeitenwende – Zeit der Verantwortung Müde werden darf Diplomatie nie Sprachlosigkeiten Wie ist dieser Krieg zu deeskalieren und zu beenden? Teil 1 Als Brückenbau noch möglich war Der Krieg in der Ukraine als neuer Horizont für politische Bildung und Demokratiepädagogik Bleibt nur Gegengewalt? „Mein Körper ist hier, aber mein Herz und meine Seele sind immer in Israel“ „Ich hoffe, dass die Ukraine die BRD des 21. Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ Pionierinnen im Fußball – Von der Produktion auf den Platz 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. Eine Replik auf Udo Grashoff Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben „Nicht nur Heldengeschichten beschreiben“ Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Die Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? Italienische Zuwanderung nach Deutschland Jüdische Displaced Persons Das Notaufnahmelager Marienfelde Migration aus Süd- und Südosteuropa nach Westeuropa Die "Kinder der 'Operation Shamrock'" Rück- und Zuwanderung in die DDR 1949 bis 1989 West-Ost-Übersiedlungen in der evangelischen Kirche Migration aus der Türkei Griechische Migration nach Deutschland Die Herausforderung der Aussiedlerintegration Die Ausreise aus der DDR Das Spezifische deutsch-deutscher Migration Flüchtlinge und Vertriebene im Nachkriegsdeutschland Interview mit Birgit Weyhe zur Graphic Novel "Madgermanes" Die Migration russischsprachiger Juden seit 1989 Chinesische Vertragsarbeiter in Dessau Arbeitsmigranten in der DDR Gewerkschaften und Arbeitsmigration in der Bundesrepublik Deutschlandforschertagung 2016 Eröffnungsreden Panels und Poster Session Grenzgebiete Die Wende im Zonenrandgebiet Der andere Mauerfall Das "Grüne Band" Alltagsleben im Grenzgebiet Aktion, Reaktion und Gegenreaktion im „Schlüsseljahr“ 1952 Außensichten auf die deutsche Einheit Wahrnehmung des geeinten Deutschlands in Serbien Norwegische Freundschaft mit dem vereinten Deutschland Deutschland im Spiegel des Wandels der Niederlande Österreichs Reaktionen auf die Mühen zur deutschen Einheit Israelische Reaktionen auf die Wiedervereinigung Deutsche Diplomaten erleben den Herbst 1989 Das wiedervereinigte Deutschland aus Sicht der Slowaken Wahrnehmung der deutschen Einheit in Dänemark Die Perzeption der Wiedervereinigung in Lateinamerika Deutsch-polnische Beziehungen Der Blick junger Schweizer auf Deutschland Bulgarien blickt erwartungsvoll nach Deutschland Vom bescheidenen Wertarbeiter zur arroganten Chefin "Gebt zu, dass die Deutschen etwas Großes geleistet haben." 150 Jahre Sozialdemokratie Wehners Ostpolitik und die Irrtümer von Egon Bahr 150 Jahre Arbeiterturn- und Sportbewegung Die Spaltung der SPD am Ende der deutschen Teilung Willy Brandts Besuch in Ostberlin 1985 Deutschlandforschertagung 2014 Einleitungsvortrag von Christoph Kleßmann Tagungsbericht: "Herrschaft und Widerstand gegen die Mauer" Tagungsbericht: Sektion "Kultur im Schatten der Mauer" Interview mit Heiner Timmermann Interview mit Angela Siebold Interview mit Jérôme Vaillant Interview mit Irmgard Zündorf Interview mit Andreas Malycha Die Mauer in westdeutschen Köpfen Multimedia Wie wurde ich ein politischer Mensch? Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? 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Die Insel-Bücherei Versuche deutsch-deutscher Literaturzeitschriften Geschiedene Gemüter, zerschnittene Beziehungen Ein Name, zwei Wege: Reclam Leipzig und Reclam Stuttgart Die Beobachtung des westdeutschen Verlagswesens durch das MfS Volker Brauns Reflexionen über die Teilung Deutschlands Die Leipziger Buchmesse, die Börsenvereine und der Mauerbau Die Publikationskontroverse um Anna Seghers' "Das siebte Kreuz" Westdeutscher linker Buchhandel und DDR Die Publikationsgeschichte von Stefan Heyms "Erzählungen" Das große Volkstanzbuch von Herbert Oetke Eine deutsch-deutsche Koproduktion: die "OB" Dokumentation: "Ein exemplarisches Leben – eine exemplarische Kunst" Literaturjournal Nach dem Mauerbau (7/2012) Der ewige Flüchtling Der Warenkreditwunsch der DDR von 1962 Die Entstehung der "Haftaktion" Leuna im Streik? Mit dem Rücken zur Mauer Der Honecker-Besuch in Bonn 1987 Ein Zufallsfund? 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Bodenlose Ernüchterung

Wolfgang Templin

/ 15 Minuten zu lesen

In seinem neuen Buch „Die unbequeme Vergangenheit“ sucht der russische Philosoph und Publizist Nikolai Epplée nach dem richtigen Umgang seines Landes mit der eigenen Vergangenheit. Doch seine Analyse zeigt: Russland bleibt ein Land der verlorenen Möglichkeiten. Ein durch demokratische Reformen verändertes Land bleibe nur eine Hoffnung, sei aber nicht in Sicht. Eine Buchbesprechung von Wolfgang Templin.

Despot anno 2023. Wladimir Putin bei Russlands Parade zur Feier des Sieges über Nazideutschland am 9. Mai in Moskau. (© picture-alliance, SvenSimon-TheKremlinMoscow |)

Es ist ein äußerst lehrreicher Brocken, den der russische Philosoph und Publizist Nikolai Epplée jetzt in einer deutschen Fassung herausgegeben hat: „Die unbequeme Vergangenheit – Vom Umgang mit Staatsverbrechen in Russland und anderswo.“ Darin versucht er einerseits, nach allen schrecklichen Prägungen in der Vergangenheit, optimistisch gewaltfreie Wege aufzuzeigen, die ein zukünftiges Russland in Richtung Rechtsstaatlichkeit und Demokratisierung gehen könnte (oder hätte gehen können); doch zugleich ist er ernüchtert, wie gefangen das Land in seiner totalitären Vergangenheit bleibt.

Fast möchte man nach der Lektüre der rund 600 Seiten meinen, Epplée habe mit den besten Absichten und großem Fleiß ein unglaubliches Material angehäuft, das für viele andere Zwecke wertvoll sein kann – dass er sich mit seinen Hoffnungen auch nur für die nähere Zukunft jedoch total verhebt. Spätestens mit ihrem Angriffskrieg auf die Ukraine hat Russlands Regierung dies deutlich unterstrichen.

Aber warum bleibt Russland seiner Vergangenheit so verhaftet? Ohne einen Blick in die Tiefen dieser Vergangenheit kommt Epplée nicht aus.

Frühe Wurzeln der Despotie

Das russische Großreich, welches sich aus mehr als zweihundertjähriger Umklammerung durch die Reiterarmeen der mongolischen Horde löste, erklomm um das Jahr 1530 mit Iwan IV (Iwan Grosny) eine neue Stufe. Als Großfürst von Moskau hatte er sich gegen die Konkurrenz anderer Fürstentümer, vor allem des starken Nowgorod, durchgesetzt. Mit ihm bestieg ein Herrscher den Thron, der sich in ostkirchlich-orthodoxer, byzantinischer Tradition zum Gottkaiser, zur Verkörperung weltlicher und geistlicher Macht in einer Person erklärte. Entscheidend wurde der imperiale Anspruch einer Sammlung „russischer Erde“, von Territorien, die sich auf alle näheren und ferneren Nachbarn erstreckte, große Teile des slawischen Raums umfasste und immer weiter nach Westen ausgriff. Im Süden war Konstantinopel (Byzanz) das Ziel, Russland und die Orthodoxie sahen sich als Verkörperung des dritten Rom.

Diesem Anspruch folgten alle seine Nachfolger, ob sie sich als Bewahrer oder Modernisierer verstanden: Peter der Große, Katharina die Große und die ihnen folgenden Herrscher des zaristischen Imperiums. Der letzte Zar Nikolai II. musste 1917 den Zerfall des Imperiums erleben; er wurde im Juli 1918 mit seiner Familie von den Bolschewiki ermordet. Zum Scheitern verurteilt war der Versuch von Republikanern und Demokraten, in Russland eine konstitutionelle Monarchie oder Republik zu errichten. Der Machtwille von Lenins Bolschewiki setzte sich durch. Auf das weiße, zaristische Imperium folgte ein rotes Imperium, gipfelnd im Terrorregime Stalins und mit bleibenden Folgen.

Dem despotischen, imperialen Russland stand immer wieder das Streben nach einer anderen Form des Staates gegenüber. Toleranz, Milde und Gerechtigkeit sollten herrschen, Aufklärung und Bildung die Verwandlung von Untertanen in freie Bürger*innen befördern. Die russische Geschichte ist voll von Häretikern, Reformern, Aufständischen und Dissidenten, die um dieses andere Russland kämpften, dafür litten, davon träumten. Dabei wurden die aufgeklärten Monarchien, Republiken und späteren Demokratien im Westen Europas immer wieder zum Vorbild.

Ohne die Wurzeln der Despotie, des Staatsterrors und die damit verbundenen ungeheuren Verbrechen zu beseitigen, musste jeder Versuch einer Umwandlung in neuen Terror, neue Unterdrückung führen. Die Situation in der Sowjetunion nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ist das beste Beispiel dafür. Phasen der Lockerung des Terrors nach dem Tode Stalins oder die Perestroika mit Gorbatschow erleichterten die Bemühungen um Aufklärung. Mitunter wurde die Verurteilung der schlimmsten Terrorexzesse aber auch zum Instrument der Machtsicherung von Nachfolgern, so etwa die Entstalinisierung unter Nikita Chruschtschow und die damit verbundene sogenannte Tauwetterperiode.

Chruschtschow machte in seiner Geheimrede auf dem XX. Parteitag der KPdSU im Februar 1956 Teile der Wahrheit sichtbar und löste bereits damit ein Erdbeben aus. Von seiner eigenen Mitbeteiligung und Mitverantwortung am Terrorsystem war keine Rede. Auch die Rehabilitierungen blieben halbherzig. Teile des Gulag-Systems überdauerten. Von unten, aus dem Boden der traumatisierten und gelähmten Gesellschaft, kamen Signale, die weiter drängten.

Diesen Signalen und den mit ihnen verbundenen gesellschaftlichen Initiativen folgt der Autor Epplée als Historiker und engagierter Publizist. Von 2013 bis 2017 war Epplée Redakteur bei Wedomosti, einer der letzten unabhängigen Tageszeitungen in Russland. Heute arbeitet er als freier Übersetzer und Publizist. Sein zwischen 2014 und 2020 entstandenes Buch „An inconvenient past: the memory of state crimes in Russia and other countries“ zum Umgang mit ebendieser unbequemen Vergangenheit wurde schnell zu einem internationalen Bestseller.

Dabei trifft der Titel die aktuelle Situation Russlands nur sehr unvollkommen. Mit einer unbequemen Vergangenheit sind zahlreiche Länder konfrontiert, mit Verbrechen, an denen der eigene Staat schuld ist, und Versuchen, sich ihr zu stellen. Russlands Bürde ist hier unvergleichlich schwerer. Das Ziel, zu Wahrheit und Versöhnung zu gelangen, stellt Epplée vor eine unlösbare Aufgabe. Die im Massenmord mündende Terrorenergie des gegenwärtigen russischen Systems, die sich nach Tschetschenien nun auf die Ukraine richtet und weitere Nachbarn ins Visier nimmt, hat die staatsterroristische Vergangenheit in ungeheuerlicher Weise überholt. Jeden Umgang mit der ferneren Vergangenheit, der sich ihr in wirklicher Weise stellt, rückt er in unabsehbare Ferne.

Das Buch Nikolai Epplées: "Die unbequeme Vergangenheit - Vom Umgang mit Staatsverbrechen in Russland und anderswo" erschienen im Berliner Suhrkamp Verlag 2023, 598 Seiten.

Epplée ist von der russischen Realität umgeben und muss dies wissen. Dennoch entwirft er Szenarien, die eigentlich nur für eine aufklärungsbereite, selbstkritische, mündige Gesellschaft taugen. Darin besteht sein Dilemma. Denn diese Gesellschaft ist nicht in Sicht.

Anamnese

In einem ersten Teil, Anamnese, schreitet Epplée die historische Entwicklung ab, angefangen bei der Phase der Formierung des sowjetischen Terrors und des nachfolgenden Umgangs damit. Es sind Versuche, sich von dieser Erblast zu befreien, aber auch immer wieder Reinkarnationen davon. Zu ihnen gehört der von Wladimir Putin und seinen Geschichtspolitikern beförderte Eklektizismus: „Sie verbinden Elemente der sowjetischen Ideologie mit Versatzstücken des Monarchismus, Orthodoxie mit Faschismus, Kommunismus mit Kapitalismus, Moderne mit Postmoderne. In den allgemeinen ‚weltanschaulichen Rahmen‘ werden Phänomene sehr unterschiedlicher Herkunft untergebracht und zusammen mit Angst und Traumata nach Bedarf zusammengesetzt“ (Epplée S. 40).

Den gesteuerten Versuchen „von oben“ setzt Epplée immer wieder die Bemühungen „von unten“ entgegen, auf denen seine Hoffnung ruht. So der Beginn der sowjetischen Dissidentenbewegung (1968-1985), mit den Werken von Alexander Solschenizyn, Wladimir Wojnowitsch und Alexander Sinwowjew, den Romanen von Boris Pasternak und anderen. In Untergrundpublikationen des Samisdat spielte die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit eine zentrale Rolle. Der Kampf um das Gedächtnis erreichte in den Jahren der Perestroika (1985-1991) einen Höhepunkt, einer Zeit, die von Vielen als zweites Tauwetter gesehen wurde, an die sich auch international große Hoffnungen knüpften – vor allem bei den unmittelbaren Nachbarn wie etwa Polen, die sich mit langer Widerstandstradition als Gefangene des Imperiums sahen. Der polnische Russizist Andrzej Drawicz meinte, ein Wunder zu erleben:

„Güte, Solidarität, Menschlichkeit, Aufrichtigkeit, Toleranz, Vergebung…. Russland versucht, sich zu vermenschlichen. Russland kehrt endlich nach Europa zurück, in einem Sinne, den wir – so glaube ich – instinktiv alle teilen. Es kehrt zurück zu einem Kontinent der Werte, Prinzipien, Traditionen, die sich auf einen breit geteilten Konsens stützen.“

Gorbatschows Öffnungsbereitschaft hatte jedoch ihre Grenzen. Er war bereit, die im Ostblock zusammengeschmiedeten westlichen Nachbarn Russlands in die Freiheit zu entlassen und der deutschen Wiedervereinigung zuzustimmen, zögerte jedoch bereits, wenn es um die Unabhängigkeit der Länder des Baltikums und Georgiens ging. Die Ukraine sollte fest an der Seite Russlands bleiben.

Boris Jelzin ging hier einen Schritt weiter und wurde als siegreicher Konkurrent Gorbatschows zum ersten Präsidenten Russlands. Durchgreifende Reformen, Liberalisierung und ein anderer Umgang mit der Vergangenheit schienen in greifbare Nähe zu rücken. Wie eng sich hier Gegenwart und Vergangenheit verbanden, wie sehr die Inkonsequenzen und das Scheitern Jelzins den Weg für eine Erneuerung des Imperiums unter Wladimir Putin freimachten, verfolgten russische Publizisten wie Nikolai Kabakow mit ohnmächtiger Verzweiflung. Sie sahen in Russland nicht mehr das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, wie die USA, sondern das Land der verlorenen Möglichkeiten. Kabakow beschrieb die verpassten Chancen Jelzins nach dem Augustputsch von 1991 zehn Jahre später in der polnischen Gazeta Wyborcza:

„Wenn der durch höhere Kräfte der Augusttage gesegnete Jelzin, vergöttert von seinem Volk und Favorit der freien Welt, nur das getan hätte, was zu tun war! Wenn er den Ausnahmezustand ausgerufen und die Kommunistische Partei de-legalisiert hätte. Sich zum Favoriten und Garanten demokratischer Präsidentschaftswahlen im November ausgerufen hätte – alles wäre anders gekommen. Er hätte neunzig Prozent der Stimmen bekommen und die Macht nicht den Händen Gorbatschows entwinden müssen. Das russische Imperium hätte noch einige Zeit überdauert, um sich allmählich in so etwas wie ein Commonwealth zu verwandeln. Der Banditenkapitalismus hätte sich etwas weniger brutal entwickelt und wäre etwas zivilisiert worden. Wir hätten weder Tschetschenien, noch die Schlächterei in Tadshikistan, noch die mittelalterlich feudalen Reste, die wir statt des großen Russlands haben. Und bestimmt läge im Zentrum Moskaus nicht mehr diese verfluchte Leiche, die Mumie Lenins, das Symbol einer toten, aber auf ihre Weise teuflisch lebendigen Idee.“

Wladimir Putin, die mit ihm verbundenen Kräfte des Geheimdienstes, der Silowiki und zivile Teile der Eliten sorgten dafür, dass die Ideen des Leninismus, mit Versatzstücken anderer sowjetischer Epochen und Symbolen der Zarenzeit verbunden, den neoimperialen Drang Großrusslands befeuerten. Den Zugriff auf alle unbotmäßigen Nachbarn eingeschlossen.

Analyse

Im zweiten Teil von Epplées Suche, unter dem Titel Analyse, geht es um die Erfahrung mit der Vergangenheitsaufarbeitung von Ländern, die den Weg von der Diktatur in die Demokratie zurückgelegt haben.

Eine beeindruckende Suche nach europäischen Erinnerungswegen hatte die italienische Publizistin Barbara Spinelli bereits am Anfang unseres Jahrhunderts, in ihrem Werk „Erinnerung als Fundament europäischer Politik“, unternommen. Bei Epplée zeigt die Auswahl von sechs Ländern – Argentinien, Spanien, Südafrika, Polen, Deutschland, Japan – bereits den prinzipiellen Unterschied zu Russland: In all diesen Ländern, die in verschiedenster Weise von Staatsterrorismus bestimmt waren, gab es, mit allen Phasen späterer Verweigerung und Blockaden, die Chancen, welche nun einmal nur Demokratien oder Phasen der Demokratisierung bieten.

Mutige Richter*innen und Staatsanwält*innen, Journalist*innen und Intellektuelle, Parlamentarier*innen und Politiker*innen, die sie unterstützten, Angehörige der Opfer und Nachfahren von Tätern, konnten die Mauern des Schweigens und Verdrängens durchbrechen, Aufklärung durchsetzen, die Identifizierung und Bestrafung von Schuldigen in Angriff nehmen, Gerechtigkeit und Genugtuung für die Opfer einklagen. Rückschläge und das Bewusstsein der Unvollkommenheit aller Bemühungen eingeschlossen.

Sie wurden angefeindet und behindert, waren aber nicht der permanenten Todesgefahr ausgesetzt und der Ermordung ausgeliefert, wie es russischen Menschenrechtler*innen und Politiker*innen geschah, die sich dem zurückliegenden und aktuellen Staatsterrorismus stellten. Anna Politkowskaja und Boris Nemzow sind hier nur die bekanntesten Beispiele.

Auf seiner Suche macht sich Epplée wenig Illusionen und setzt sie dennoch fort. Für Südafrika lässt er Bischof Desmond Tutu zu Wort kommen, der sich direkt auf Russland bezieht. Am Ende der Präsidentschaft von Thabo Mbeki sah der die Demokratisierung in Südafrika als wichtigen Sieg im Vergleich zu Ländern wie Ruanda, Sri Lanka, Burundi oder Sudan, die in Blutvergießen und innere Unruhen abgeglitten seien und die Spaltungen der Vergangenheit nicht überwunden hätten. Noch mehr gelte das für Russland:

„Im Vergleich zu dem, was heute in Russland geschieht, wirkt die südafrikanische Demokratisierung wie ein Sonntagsspaziergang. Weil die Russen sich der Wahrheit über die sowjetische Vergangenheit nicht stellen wollten, haben sie Probleme für die Zukunft angehäuft“ (Epplée, S. 270).

Deutschland hat es für Epplée vermocht, die richtigen Konsequenzen aus der eigenen kriminellen Vergangenheit zu ziehen und sich dadurch neu zu konstituieren. In deutscher Sprache seien die maßgeblichen Kategorien für den weltweiten Diskurs über die Vergangenheitsbearbeitung formuliert worden. All dies sei für ihn die „Quelle einer fast schon überirdischen Hoffnung“ (Epplée, S. 7).

Leider hält dieses schwärmerische Lob dem nüchternen Blick auf den aktuellen Umgang mit der Vergangenheit und den Zustand der Demokratie in Deutschland derzeit nicht vollumfänglich stand. Nicht wenige deutsche Politiker*innen, Journalist*innen und Akteur*innen der Zivilgesellschaft gehen von einer der größten Krisen der Demokratie seit 1945 aus. Die Ursachen dafür sind vielfältig und umstritten, doch die Situation ist alarmierend. Die rechtspopulistische und in Teilen ihrer Gruppierungen und ihres Personals offen rechtsextreme AfD erfreut sich seit Monaten wachsender Beliebtheitswerte. Sie liegt in gesamtdeutschen Wahlumfragen zwischen fünfzehn und über zwanzig Prozent, während die Werte aller Beteiligten an der Regierungskoalition immer weiter einbrechen. Wohl auch, weil die Demokratie ihren großen Wert der mühsamen gesellschaftlichen Kompromissfindung derzeit nicht mehr vermitteln kann. Streit hat Streitkultur ersetzt.

In allen ostdeutschen Bundesländern ist die AfD nach diesen Umfragen bereits stärkste Kraft oder ist kurz davor, es zu werden. Mit einem durch und durch populistischen, fremdenfeindlichen, gegen die Grundwerte der liberalen Demokratie gerichteten Programm scheint sie für jeden dritten ostdeutschen Wähler akzeptabel zu sein. Die offenkundig rechtsextreme und teilweise faschistoide Gesinnung führender Vertreter*innen wie Björn Höcke wird dabei verdrängt oder billigend in Kauf genommen. Bei den Landtagswahlen in drei ostdeutschen Bundesländern droht der parlamentarische Durchbruch der Partei als stärkste Kraft. Anders als noch vor einigen Jahren sind die Kader der AfD gut vorbereitet und breit aufgestellt, um alle Kleinerfolge auf kommunaler Ebene zur Unterwanderung staatlicher Strukturen zu nutzen. Dem Generalangriff auf die Demokratie von außen wird ihre Eroberung von innen entgegengesetzt. Ob das nun neu auf den Plan tretende linkspopulistische „Bündnis Sahra Wagenfeld“ hieran etwas zu ändern vermag, wird abzuwarten bleiben.

Was den für Deutschland so vorbildlich beschworenen Umgang mit der Vergangenheit beider deutscher Diktaturen betrifft, ist in Sachen politischer Bildung und Auseinandersetzung tatsächlich eine Menge passiert. Dennoch sind die AfD und die ihr in Sachen Vergangenheitsverdrängung sekundierenden linksextreme Kräfte auch hier in der Offensive. Die nostalgische Sehnsucht nach heilen, überschaubaren Verhältnissen, nach den Wärmestuben der Diktatur, nach Politikern, die endlich wieder mit starker Hand regieren, flammt auf.

In Sachsen wurde auf großen Kundgebungen die Altkanzlerin Angelika Merkel mit NS-Vokabular als „Volksverräterin“ verteufelt und Wladimir Putin als Erretter ausgerufen. Darunter mischten sich antikapitalistische und antiamerikanische Slogans. Olaf Scholz erlebt es im Osten inzwischen nicht anders.

Die Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller sagte dazu kurz vor ihrem 70. Geburtstag in einem Interview für die Deutsche Presse Agentur:

„Rechtsradikale faseln von einem ‚nationalsozialen Staat‘ und meinen natürlich Nationalsozialismus und halten sich für schlau, weil sie es nicht aussprechen. Das völkische Denken träumt von einem anderen Deutschland, in dem millionenfache Vertreibung im Namen der Heimat wieder zum Alltag wird. Dafür wünschen sie sich einen Starken Führer, der die NATO verlässt und sich vom Kriegsverbrecher Putin schützen lässt. Dagegen müssen wir uns wehren.“

All das sind Bedrohungen, denen die noch stabile deutsche Demokratie hoffentlich nicht erliegen wird, die aber entschiedenes Handeln erfordern, nicht nur Appelle an eine bessere Diskurskultur. Ein Handeln, das zum Thema und Anspruch des Historikers Nikolai Epplée gehört.

Wenn man in Deutschland in der jüngeren Vergangenheit – in der Politik, den Eliten und auf der Ebene der Gesellschaft – die richtigen Konsequenzen aus der eigenen Verantwortung für ungeheure Verbrechen gezogen hätte, stünde man heute wohl nicht so hilflos und überfordert vor den populistischen und extremistischen Bedrohungen im eigenen Land, wäre der Begriff der wehrhaften, verteidigungsbereiten Demokratie zur akzeptierten und mitgetragenen Realität geworden. Die drohende internationale Kooperation totalitärer Regime würde Deutschland als vollgültigen Partner an der Seite liberaler Demokratien sehen, die diese Gefahr erkennen und sich dagegen wehren. Hoffentlich sind wir auf dem Weg dahin.

Was dabei nicht hilft, sind Analysen wie jene des Historikers Herfried Münkler, der Teile dieser Gefahr erkennt und benennt, dann aber in geopolitischen Fatalismus verfällt.

In seinem neuesten Buch „Welt in Aufruhr. Die Ordnung der Mächte im 21. Jahrhundert“, das von seinem Berliner Verlag als „gedankenfunkelnde geopolitische Analyse“ gepriesen wird, zieht er Ordnungsmuster aus dem 19. Jahrhundert zu Rate. Er beschreibt eine künftige multipolare Pentarchie aus den Großmächten USA, Russland, Indien, China und (vielleicht) Deutschland, welche versucht, die Welt in Balance und Ordnung zu halten. Ausgerechnet Russland, das längst mit der grauenhaftesten Diktatur weltweit, dem Regime in Nordkorea, kooperiert und an einer Achse mit weiteren Schurkenstaaten schmiedet, soll als Teil dieser neuen Multipolarität gelten. Wenn Münkler dabei Russland als autoritär-autokratisch charakterisiert, hat er einen Zwischenstand vor Augen, den das mittlerweile totalitäre Regime seit einigen Jahren überschritten hat.

Synthese

Der letzte Teil der Suche von Nikolai Epplée, die Synthese, zeigt sein Dilemma voll auf. Er nennt es den Versuch, „eine Art Periodentafel der Mechanismen und Strategien zur Vergangenheitsbewältigung zu skizzieren – ein universelles Koordinatensystem zu entwerfen und die Grundelemente aufzulisten, ohne die sich die Bewältigung der Vergangenheit nicht projektieren lässt“ (Epplée, S. 355).

Dabei ist der Historiker wieder so ehrlich, dass er sich in einer Reihe von Kapiteln des dritten Teils immer wieder auf Menschen bezieht, die diesen Anspruch für das aktuelle Russland als unmöglich aufzeigen. So den slowenischen Maler und Künstler Zoran Music, der als Dachau-Überlebender eine intensive Beziehung zu seiner persönlich schwierigen Vergangenheit aufbaute. Den Sinn seines Tuns beschreibt Epplée:

„…in diesem Sinne ist das Abschließen mit der Vergangenheit eine unabdingbare Voraussetzung, um weiter zu kommen. Die Vergangenheit ist eine äußerst wichtige Ressource für die Zukunft, ein unschätzbarer Fundus an historischen Lehren, positiven und negativen Beispielen, Vorbildern und Grundlagen für das individuelle und kollektive Selbstverständnis. Doch solange die Vergangenheit noch als Ressource für kriminelle Praktiken dient, ist sie wie ein unbegrabener Leichnam, der sein Leichengift an die Lebenden abgibt“ (Epplée, S. 383).

Diesen Zustand will Epplée überwinden, er sucht nach einer „Infrastruktur des Erinnerungsdurchbruchs“ und hat den Aufbau einer „Metakommission für Wahrheit und Versöhnung“ für Russland vor Augen. Von wem soll sie getragen sein? „Es geht darum, die gesamte Gesellschaft in diesen Prozess einzubeziehen, diesen schmerzhaften Weg für ein möglichst breites Spektrum von Kräften nachvollziehbar und tragbar zu gestalten und in diesem Prozess eine Grundlage für ein positives Selbstverständnis zu finden“ (Epplée S. 384). Der Historiker ist auf der Suche nach den letzten Gerechten. Es mag sie ja geben. Die Frage aber ist, was sie gegenwärtig ausrichten können und was ihnen entgegensteht.

Man kann sich eine einfache Stufenfolge für den Prozess, um den Epplée die ganz Zeit kreist, vor Augen führen und dann den Blick nicht in die fernste Zukunft, sondern auf die Gegenwart richten. Bodenlose Ernüchterung tritt ein. Diese Stufenfolge heißt: Ein verbreitetes Interesse für die Vergangenheit; die offene Auseinandersetzung damit; Reflektion darüber; die Bereitschaft, eigene Verantwortung zu übernehmen; die Anerkenntnis von Schuld, Reue und die Bitte um Vergebung; Bereitschaft zur Wiedergutmachung und Bestrafung der Schuldigen.

Wo steht die russische Gesellschaft, wenn es um eine solche Stufenfolge geht, die einzig zu Wahrheit und Versöhnung führen kann? Kaum am Anfang des Weges, wie realistische Stimmen aus Russland bezeugen. Lev Gudkow, der mittlerweile sechsundsiebzigjährige Mitbegründer des unabhängigen Meinungsforschungsinstitutes Levada, das hohe internationale Anerkennung genießt, sieht sich bei seinen aktuellen Umfragen von der eigenen Skepsis überrollt. In einem aktuellen Interview für das deutsche Nachrichtenportal t-online vom 21.10.23 muss er eine andauernd hohe Unterstützung der russischen Bevölkerung für den Terrorkrieg gegen die Ukraine konstatieren. Die meisten Russen, so Gudkow, würden den Ukrainekrieg aus Furcht vor dem Verlust kollektiver Identität unterstützen. Auf die Frage, ob sie persönliche Verantwortung für die Angriffe auf die Ukraine empfänden, hätten nur zehn Prozent der Befragten mit „Ja“ geantwortet. Die absolute Mehrheit hätte die Frage wahrscheinlich nicht einmal verstanden.

Noch entschiedener äußert sich der seit langem in der Schweiz lebende russisch-schweizerische Schriftsteller Michail Schischkin in einem Beitrag für das in Frankreich erscheinende Nachrichtenportal „Russia Desk“ vom 14.10.23:

„Auf der russischen Landkarte wird es kein Nürnberg geben. Es wird keine russische Reue geben. Diejenigen, die nach Putin kommen, werden nicht in Butscha, Mariupol, Prag, Budapest, Vilnius oder Tiflis niederknien, so etwas macht ein Zar nicht. Darum wird es auch keinen Marshallplan geben. Aber ein Handschlag mit dem ersten Kremlchef, der dem Westen verspricht, das rostige Atomwaffenarsenal Russlands zu kontrollieren.“

Epplée hofft auf die Zukunft eines nichtimperialen, menschlichen Russlands, das sich seiner Vergangenheit stellt, kann diesen Weg aber nicht vorwegnehmen. Seine Ratschläge und Empfehlungen müssen Zukunftsmusik bleiben. Vielleicht helfen hier nur die Einsichten von Salman Rushdie, der durch die härtesten Lebensprüfungen ging und jüngst mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geehrt wurde. Über den Krieg Putins sagt er:

"...ein der Tyrannei eines einzelnen Mannes und seiner Gier nach Macht und Eroberung geschuldeter Krieg, ein trauriges Narrativ, dem deutschen Publikum nicht unbekannt".

Sinngemäß verdeutlicht Rushdies literarische Philosophie:

Imperien vergehen, aber Bücher bleiben und halten die Erinnerungen an sie fest. Worte sind am Ende die einzigen wirklichen Sieger.

In Epplées „Die unbequeme Vergangenheit“ drücken die Worte eine aufrichtige Hoffnung auf Veränderung aus. Die allerdings droht, an der neuen alten russischen Wirklichkeit zu zerschellen. Warum, seziert Epplée auf ernüchternde Weise. Man kann seinem Buch nur viele Leserinnen und Leser wünschen.

Literatur:

  • Aleida Assmann, Das neue Unbehagen an der Erinnerungskultur. Eine Intervention. München 2013

  • Nikolaj Epplée, Die unbequeme Vergangenheit, Berlin 2023

  • Herfried Münkler, Welt in Aufruhr. Die Ordnung der Mächte im 21.Jahrhundert. Berlin 2023

  • Barbara Spinelli, Der Gebrauch der Erinnerung. Europa und das Erbe des Totalitarismus. München 2002

  • Wolfgang Templin, Farbenspiele. Die Ukraine nach der Revolution in Orange. Osnabrück 2008

Zitierweise: Wolfgang Templin, "Bodenlose Ernüchterung“, in: Deutschland Archiv, 27.10.2023, Link: www.bpb.de/542162. Alle Beiträge sind Recherchen und Sichtweisen der jeweiligen AutorInnen, sie stellen keine Meinungsäußerung der Bundeszentrale für politische Bildung dar. (hk)

"Diplomatie! Jetzt! Frieden!" Ein Appell an der Fassade des Deutschen Nationaltheaters in Weimar im Oktober 2023. Doch wie umsetzen angesichts weltweit verhärtender Feindbilder, wachsender Waffenarsenale und zunehmend eingesetzer Privatarmeen und Milizen? (© bpb / Holger Kulick)

Über 50 weitere Beiträge aus dem Deutschland Archiv zum Thema Krieg & Frieden in: Interner Link: Die Zeitenwende und die Folgen.

Fussnoten

Fußnoten

  1. In: Wolfgang Templin, Farbenspiele. Die Ukraine nach der Revolution in Orange. Osnabrück 2007, S. 56.

  2. Ebd., S.68.

  3. Vgl. Tagesspiegel vom 18.8.2022, Lautstarke Proteste in Neuruppin, https://www.tagesspiegel.de/berlin/scholz-verspricht-weitere-entlastungen--und-wird-niedergebrullt-8594833.html, letzter Zugriff 20.10.2023.

  4. Zitiert nach Süddeutsche Zeitung vom 13.8.2023, „Herta Müller: Wohl Überdruss an der Freiheit in Demokratie“, basierend auf dpa-ifocom, dpa 230813-99-821213/2, https://www.sueddeutsche.de/kultur/literatur-berlin-herta-mueller-wohl-ueberdruss-an-der-freiheit-in-demokratie-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-230813-99-821213, letzter Zugriff 20.10.2023.

  5. Vgl. Rushdies eindrucksvolle Rede in der Paulskirche am 22.10.2023 https://www.friedenspreis-des-deutschen-buchhandels.de/alle-preistraeger-seit-1950/2020-2029/salman-rushdie, letzter Zugriff am 27.10.2023.

Weitere Inhalte

Wolfgang Templin ist Philosoph und Publizist. Von 2010 bis 2013 leitete er das Büro der Heinrich Böll Stiftung in Warschau. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Fragen des deutsch-deutschen Vereinigungsprozesses und der Entwicklungen im östlichen Teil Europas, insbesondere in Polen und der Ukraine.